In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg von Gewalt an Schulen zu verzeichnen. Es kommt zu gewalttätigen Konflikten unter Schülern, zu offenen Aggressionen gegenüber Lehrern sowie zu willkürlichen Beschädigungen von Gegenständen im schulischen Raum. Dies sind ernstzunehmende Probleme – Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen sind dringend erforderlich.
Die ambulante Jugendhilfe Sprungbrett e.V. in Bonn hat hier ein Konzept zum Team- und Konflikttraining in der Schule (TUKIDS) entwickelt. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler einer Klasse sowie an die Klassenleitung. Ziel des Trainings ist es, den Kindern und Jugendlichen Wege aufzuzeigen, wie sie mit Konflikten konstruktiv umgehen und lernen Probleme und Auseinandersetzungen gewaltfrei zu lösen.
Grundlegend für diese Arbeit ist die Förderung von sozialen Kompetenzen. Wichtig ist insbesondere die Wahrnehmung eigener und fremder Gefühle. Einfühlungsvermögen und Mitgefühl ermöglichen das Hineinversetzen in andere, verhelfen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, und tragen zu einer Deeskalation des Streits bei. Geübt werden diese Qualifikationen unter anderem in Rollenspielen und interaktionspädagogischen Übungen.
Im Kampfsporttraining lernen die Kinder und Jugendlichen Körperbeherrschung, Angriff und Verteidigung. Wichtig ist hier vor allem die Auseinandersetzung mit anderen unter Einhaltung von Regeln. Die Kinder werden zudem in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und lernen, selbstsicher aufzutreten, sicher und ruhig zu argumentieren. Konflikte sollen nicht einfach vermieden werden, sondern produktiv ausgetragen werden.
Das Team- und Konflikttraining findet zweimal in der Woche statt. So können die Schülerinnen und Schüler in regelmäßigen Übungen neue Verhaltensweisen erproben und gemachte Erfahrungen verarbeiten. Insgesamt ist das Training für ein Schulhalbjahr ausgelegt.
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